Was sonst noch so passiert ist...

Hallo Ihr Lieben,

da es im Moment noch ganz entspannt ist und wir für diese Woche (noch) nicht so viel Arbeit haben, dachte ich mir, ich nutze mal die Gelegenheit, bevor es sich wieder ändert ;-)

Vor etwa zwei Wochen hatten wir eine Woche Ferien, die wir dann genutzt haben um alles mögliche vorzubereiten. Außerdem haben wir unseren Container aufgeräumt. Dort befindet sich alles, was man auch nur irgendwie brauchen könnte (oder auch nicht...) um mit den Kindern zu spielen oder zu basteln - von Kostümen über Brettspiele, Bälle, buntes Papier, Kinderschminke, Holzstücke bis hin zu Kerzen, Stickern und undefinierbaren Gegenständen. Während wir einiges schon mehrmals genutzt haben, haben wir bei anderen Dingen den Sinn und Zweck noch immer nicht verstanden (keine Ahnung, wofür jemals etwa 200 ausschließlich gelbe Wachsmalstifte oder ein undefinierbarer mit Watte gefüllter Stoffschlauch gebraucht wurden ;-) ). Insgesamt hat es etwa fünf Stunden gedauert um alles einmal auszuräumen, zu sortieren, zu beschriften und wieder einzuräumen. Obwohl unsere Motivation zwischenzeitlich wohl im negativen Bereich lag, hat es sich echt gelohnt, weil wir jetzt zumindest ungefähr wissen, wo was ist. Vorher habe ich mal eineinhalb Stunden im stickigen, dunklen (es war mal wieder Stromausfall) Container nach einem Stück schwarzem Filz gesucht, bei dem unsere Kinderpastorin sich zu 80% sicher war, es würde existieren und wenn dann vermutlich im Container sein - wir haben uns schließlich darauf geeinigt, dass es vielleicht doch schonmal für irgendwas anderes verwendet wurde...

Da viele von uns, die ausschließlich in der Schule oder im Kindergarten arbeiten, in den Ferien komplett frei hatten, haben einige von unseren Mitfreiwilligen die Gelegenheit genutzt um uns in Johannesburg zu besuchen. Es war sehr schön, die anderen wiederzusehen und zu hören, was sie so machen. Gleichzeitig wurde ich aber auch mit jedem von ihnen, mit dem ich gesprochen habe, glücklicher, hier zu sein und nicht an ihrer Einsatzstelle. Erstens gibt es bei uns nämlich eigentlich immer fließendes, warmes Wasser und zweitens - was für mich noch viel wichtiger ist - werden die Kinder hier sowohl in der Schule als auch im Kindergarten sehr liebevoll behandelt (was die Schule angeht, würde ich die Beziehung zwischen Schülern und Lehrern auch als deutlich besser bezeichnen, als ich es aus meiner Schulzeit gewöhnt bin) und nicht geschlagen, wie es vor allem in ländlicheren Gebieten üblich zu sein scheint. Allerdings ist sowohl die Schule als auch der Kindergarten direkt bei uns auf dem Gelände und somit sehr christlich geprägt, sodass es vermutlich ohnehin anders ist als überall sonst. Außerdem haben wir hier - im Gegensatz zu einigen anderen Freiwilligen - relativ vielfältige Aufgaben, worüber ich auch echt froh bin. Denn auch wenn die kleinen Kinder wirklich süß sind, würde ich nicht ein ganzes Jahr lang jeden Tag im Kindergarten arbeiten wollen.

 

Seit die Schule wieder begonnen hat, gibt es auch im Kindergarten ein neues Programm, bei dem die einzelnen Erzieherinnen nach ihren Vorlieben etwas Besonderes machen. Da viele Leute hier zuhause einen Pool haben, aber vor allem die jüngeren Kinder meist nicht schwimmen können, geht eine von den Erzieherinnen vier Tage die Woche mit jeweils einer Gruppe schwimmen (wobei die Kinder allerdings nicht wirklich schwimmen lernen...es geht mehr darum, dass sie wieder aus dem Pool rauskommen, sollten sie mal versehentlich hineinfallen). Jeweils einer von uns ist dann mit dabei um praktisch aufzupassen, dass niemand ertrinkt. In meiner ersten Schwimmstunde ist ein Mädchen verbotenerweise ins tiefe Wasser gesprungen. Es ist zwar nichts passiert, aber alle haben gesehen, welche Panik sie hatte, sodass nachher zumindest aus dieser Gruppe niemand mehr gesprungen ist. Mittwochs ist außerdem immer ein besonderer Tag, an dem es verschiedene Stationen gibt. Da ich dafür zuständig bin, die Kinder zu bestimmten Uhrzeiten zum nächsten Ort zu bringen, habe ich zwischendurch immer wieder Zeit, um zuzuschauen oder mitzumachen :-) Meist bleibe ich dann in der "music-" oder in der "science-class". Ansonsten gibt es noch Basteln, Übungen zur Motorik und eben Schwimmen. In der music-class wird meistens geklatscht und getanzt, was wirklich lustig ist. Bei science haben wir in der ersten Woche alles mögliche in kaltem und heißem Wasser aufgelöst um zu schauen, was schneller geht (talentiert wie ich bin, bin ich dabei natürlich erstmal auf der Treppe gestolpert und habe mir das ganze -zum Glück nur noch warme - Wasser übergeschüttet ;-) ) und diese Woche Fossilien mit kleinen Plastikdinosauriern und Salzteig gemacht. Die Kinder haben echt Spaß daran und vor allem die Großen sind geradezu enttäuscht, wenn ich ihnen sage, dass sie jetzt für die nächste halbe Stunde "nur" spielen dürfen und keine besondere Station haben.

 

Ansonsten spielt das Wetter bei uns im Moment ein wenig verrückt. Während es letzte Woche fast jeden Tag geregnet hat und recht kalt war, sind es heute über 30 Grad gewesen. Zwischendurch hat es am Samstag so heftig gewittert, dass mal wieder der Strom ausgefallen ist und ich jetzt auch verstehen kann, weshalb manche Kinder Angst vor Gewittern haben.

Um mein Jahreszeitengefühl vollständig zu verwirren, ist unser Supermarkt schon seit drei Wochen weihnachtlicher geschmückt, als man es in Deutschland vermutlich jemals erleben wird (ich werde mich nie wieder darüber beschweren, wenn sie "nur" im September anfangen, Schokonikoläuse zu verkaufen ;-) ). Zu allem Überfluss haben sie dort letzte Woche auch noch "Let it snow" gespielt. Ich stand daraufhin erstmal zwei Minuten ziemlich fassungslos mitten im Supermarkt und habe mich gewundert (davon abgesehen, dass es noch "ewig" hin ist bis Weihnachten, schneit es hier etwa einmal in zwanzig Jahren und das bestimmt nicht im Sommer...).

 

Davon abgesehen ist hier aber alles gut und ich hoffe, Ihr werdet noch nicht mit Weihnachtsmusik "gequält" ;-)

Liebe Grüße,

Johanna

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Oma fine (Mittwoch, 26 Oktober 2016 09:37)

    Halloliebe Johanna. Es ist 9 Uhr hier, aber dunkel undtrisi. Draußen, Schabe ich mich heute früh schon amüsiert, ich glaube,ichwerde in Köln eine Partnerschaft mit Johannesburg vorschlagen,danngibt es jeden tag was. Zu feiern und schlafen nur Wenn derstrom ausfällt. Johanna. Wir hören. Hier häufig von Studenten revolutionen mit brennenden. Bussen. Etc. seid ihr entsprechend. Geschützt. Hanna, ein Wunsch , grüß beim nächsten Bericht mal auf. Afrikaans. Um mal das Wort zu hören bez. Lesen. Verzeih die Fehler, iCh. Hab wie immer keine Geduld Oma fine. Ohne Spinnen und dunkler. Kiste ,, Bis bald